Es ist Mittwoch. Zeit für einen Tapetenwechsel. Die Anderen sind wieder relativ früh auf den Beinen, ich schlafe in Ruhe aus, sehr zum Missfallen einiger Familienmitglieder. Der Plan war, bis um 9:30 Uhr aus dem Apartment raus zu sein, dann zum Frühstück zu gehen und danach dann irgendwie mit der 12 Uhr Fähre rüber aufs Festland zu fahren.
Wieso so früh, wenn wir doch erst um 12 die Fähre nehmen? Naja, Alex dachte das Frühstück wäre ein Buffet und bei einem Buffet sollte man natürlich nicht allzu spät kommen weil ja sonst das meiste schon alle ist. Man lernt aus Erfahrungen. Es hat sich jedoch schnell herausgestellt das es das Buffet nur am Wochenende gibt und wir uns mit ganz normalem Frühstück begnügen müssen. Nicht weiter schlimm, aber hätte man das gewusst hätten wir natürlich mehr Zeit beim zusammenpacken gehabt. Ich lasse mich trotzdem nicht stressen. Sevda und ich stimmen darin überein das man sich nicht so sehr beeilen muss wenn man noch fast eine Stunde Zeit hat bis man auschecken muss.
Das Frühstück ist lecker. Für mich gibt’s einen riesengroßen Pancake, der tatsächlich auch als Kuchen hätte durchgehen können. Sevda und Mama nehmen ein Egg Benedict, Papa und Alex Bacon & Egg. Nach dieser Stärkung fühle ich mich wie eine gestopfte Gans und bin froh das ich jetzt erstmal nur hinten im Auto sitzen muss.
Rauf auf die Fähre, rüber tuckern, drüben wieder runter. Dann direkt zu Sevda, wir müssen sie ja absetzen. Ihre Wohnung ist klein und gemütlich, wie üblich für Australien hat sie einen Balkon und eine Klimaanlage. Wir verweilen hier eine Weile und unterhalten uns, dann müssen wir weiter und der Abschied naht. Sevda werden wir erst wieder sehen, wenn wir in anderthalb Wochen wieder in Brisbane sind.
Weiter zu Alex, noch mal um packen. Also nicht für mich, ich schleppe ja einfach die ganze Zeit meinen großen Koffer mit während Mama und Papa immer neue Klamotten in Mamas kleinen Roten umladen. Alex versorgt mich noch mit einer Maus für den Laptop und anderen Kleinigkeiten. Danach geht es schon wieder runter und weiter zu Alex Arbeit, mein Paket aus China abholen. Dort ist es erstmal eiskalt, das ganze Büro fühlt sich nach der Hitze draußen an wie ein überdimensionaler Kühlschrank. Wir werden vom Chef und der Leiter der Buchhaltung begrüßt, sehr nette Menschen. Der Chef bittet uns, den lieben Alex doch bitte noch in Australien zu lassen und ihnen ihren Deutschen nicht weg zu nehmen.
Ich habe dann auch meine Action-Kamera bekommen. Alex hatte sich ebenfalls vorher schon eine bestellt, da die Lieferzeit nach Deutschland zu lang gedauert hätte habe ich sie einfach zu Alex‘ Arbeit schicken lassen. Geiles Teil, ihr werdet hier bestimmt noch Fotos und (später) auch Videos davon zu sehen bekommen.
So, endlich geht es weiter. Zurück ins Auto und los. Die erste Strecke geht nach Hervey Bay, Alex hat dort eine Hütte in einem Caravan Park gebucht. Von dort wollen wir dann nach Fraser Island, der größten Sandinsel der Welt. Die Fahrt verläuft wieder einmal ruhig, was will man auch erwarten bei einem nagelneuen Automatik-Auto. Irgendwie haben wir Hunger, immerhin gab’s ja bisher noch nichts zu essen. Alex hält an einer Raststätte mit McDonald’s, KFC und mehr an, jedoch hat alles wegen Umbauarbeiten geschlossen. Wir begnügen uns also mit der Burger-Bude: 3 Smoothies, 4 Burger. Extrem geil, die Aussies haben es einfach drauf Burger zu machen! Ich wundere mich echt das die überhaupt McDonald’s und BurgerKing (hier Hungry Jacks) haben…
Wir kommen endlich an. Der Schlüssel wurde für uns hinterlegt, Alex findet ihn erst nicht aber dann kommt die Frau von der Rezeption plötzlich raus (die, die eigentlich gar nicht mehr da sein sollte) und hilft ihm. Die „Hütte“ ist eigentlich ziemlich cool, eine Wohnküche, zwei Schlafzimmer, ein kleines Badezimmer. Gemütlich, das einzig doofe ist nur das ich im Wohnzimmer schlafe, wobei die Ausziehcouch ziemlich gemütlich ist.
Wieder haben wir Hunger. Also noch mal los, irgendwo essen. Mama möchte Steak, Alex fährt zum Steakhaus. Hog’s Breath Cafe heißt das ganze, ist zwar eigentlich viel zu überteuert, aber dafür auch seeehr lecker. Trotzdem, nach den Reaktionen meiner Eltern werden wir wohl so schnell nicht mehr dort auftauchen 🙂
Danach geht es nur noch nach Hause, auspacken und schlafen, morgen geht’s ja früh raus…